Almosd liegt am östlichen Rande des Komitats Hajdú-Bihar, in der Nähe der Grenze zu Rumänien. Vom Komitatssitz ist der Ort 34 Km weit entfernt. Ihre periphere Lage ergibt sich einerseits aus der Nähe der Staatsgrenze, andererseits aus der Tatsache, dass sie keine Eisenbahnverbindung hat. Der nordwestliche Teil des Dorfgebiets gehört zum südlichen Teil der Region Nyírség, hier gibt es Sandboden, der südöstliche Teil dagegen hat Löss und ist Teil der Region Érmellék.
Als Bestandteil der Gegend Erdőspuszták wurde 1988 das Naturschutzgebiet Hajdúság (Hajdúsági Tájvédelmi Körzet) ins Leben gerufen. Im Tal des Baches Kék-Kálló, der das Gebiet zwischen Bagamér und Álmos vom Norden nach Süden durchfließt, liegt das sog. Daruláp, eines der schönsten Moorgebieten mit Birken. In der Nähe der Siedlung liegt der 50 Morgen große künstliche Stausee Álmosd-Kokad.
Schriftliche Quellen belegen die Existenz des Ortes seit dem 13. Jahrhundert. Vor dem Tatarensturm war es das Dorf des Geschlechtes Ákos, das unter den landnehmenden Magyaren war. Drei Jahrhunderte lang gab die Familie Csire von Álmosd den Grundbesitzer der Ortschaft. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts war Álmosd ein typisches Dorf des Kleinadels. In den 1530er Jahren nahmen die Einwohner die kalvinistische Konfession an. Nach 1566 steht der Name der Siedlung unter den Namen der Orte, die auch an die Türken Steuer zahlen mussten.
In der ungarischen Geschichte ist Álmosd als Schauplatz der ersten siegreichen Schlacht im Freiheitskampf unter der Führung von István Bocskai (15. Oktober 1604) bekannt . In der Fachliteratur wird Álmosd zu den Dörfern gerechnet, die Heidukensiedlung mit privatem Grundbesitzer waren. 1692 wird berichtet, dass die Ortschaft seit 30 Jahren unbewohnt sei. Es ist aber anzunehmen, dass das Leben im Ort doch weiterging. In den Registern des 18. Jahrhunderts wird Álmosd regelmäßig aufgeführt, die Leibeigenen waren in ihrer Niederlassung frei. 1715 werden 19 freie Leibeigenen drei Beisassen, 1720 41 Taxalisten und 1728 35 bewohnte Höfe registriert. 1742–43 wütete eine Pestepidemie, der etwa ein Drittel der damaligen Bevölkerung (417 Personen) zum Opfer fiel.
Die kalvinistische Kirche des Dorfes war auch finanziell immer stärker, 1720 war sie schon Legationsort des Kalvinistischen Kollegiums von Debrecen. Von 1765 an stand an der Spitze der Kirche ein gewählter Rat. Neben den Kalvinisten, die bis heute der Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, spielten nach den Angaben der unter der Herrschaft von Joseph II durchgeführten Volkszählung die griechisch-katholischen Einwohner (273 Personen) eine große Rolle. Die Zahl der jüdischen Bewohner war überraschend hoch (in 39 Haushalten lebten 187 Personen). In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten sie schon eine eigene Synagoge. Die Präsenz der griechisch-katholischen Bevölkerung ist wahrscheinlich auf die Zeit nach der Pestepiedemie zurückzuführen. Aus Kárpátalja und der nördlichen Berglandschaft in Siebenbürgen kamen rumänische und ruthenische Siedler, die sich im später Oláhfalu genannten Ortsteil niederließen. Ihre Assimilation ging schnell voran. 1810 wurde die griechisch-katholische Gemeinde namentliche registriert. Es wurden 45 rumänische und fünf ruthenische Familien (zusammen 257 Personen) erwähnt. Die Namen der Priester wurden seit 1780 aufgezeichnet. Ihre Kirche konnte um 1850 herum aufgebaut werden.
Das gesellschaftliche Leben trug die Merkmale des Kleinadels. An der Spitze der Hierarchie standen die Grundbesitzer. Sie hatten darüber hinaus, dass sie ein eigenes Allodium hatten, während des Compessoratus in der Aufteilung der im gemeinsamen Besitz befindlichen Felder, der Abgaben der Leibeigenen und in der Verwertung der Wälder, Wiesen und Weiden usw. eine wichtige Rolle. Dank ihres Vermögens unterstützten sie auch die Kirche im Ort.
Eine bedeutende Schicht stellten die Taxalisten dar. Sie waren Adelige, die keinen Grundbesitz hatten, und auf dem Gut eines der Grundbesitzer im Ort lebten, dafür zahlten sie die Taxe. In ihrer Lebensweise, in ihrer Kleidung unterschieden sie sich kaum von den Bauern, ihr Selbstbewusstsein als Adelige war dagegen recht groß. Einige von ihnen waren auch Handwerker, andere spielten in den untersten Instanzen der Verwaltung und der Politik eine Rolle. 1847 wurden zu den Wahlen der Abgeordneten die Wähler registriert, in Álmosd standen 189 Adelige in den Registern (Grundbesitzer, Armalisten zusammen). Wenn die nicht wahlberechtigten Familienmitglieder (Ehefrau, Kinder) dazu gerechnet werden, stellt es sich heraus, dass unter den 1723 Einwohnern die Adeligen eine hohe Zahl hatten.
Die Ortsverwaltung übernahmen zwei halbe Ratsversammlungen. Das bedeutet, dass zwei Organisationen mit einer kleineren Mitgliedschaft gewählt wurden (eine für die Bauern, die anderen für die Adeligen), in bestimmten gemeinsamen Angelegenheiten trafen sie die Entscheidung zusammen. Die Lage war noch komplizierter, da die Juden sich einen Richter wählten, der in inneren Angelegenheiten der jüdischen Gemeinde zu entscheiden hatte. In der Justiz hatten wiederum die Adeligen einen eigenen Richter, genauso wie das übrige Dorf seinen eigenen. Die feudale Macht verkörperte das Patrimonialgericht, wo die Grundbesitzer die Urteile fällten.
Unter den Grundbesitzern tauchen Mitglieder vieler berühmten Familien auf, unter anderem die Familie Kölcsey, deren Kurie wegen Ferenc Kölcsey, dem berühmten Dichter zu einem Wallfahrtsort wurde. Er verbrachte seine Kindheit hier und lebte zwischen 1812-15 wieder im Dorf. Imre Péchy, ein Funktionar des Kalvinistischen Kollegiums von Debrecen wohnte auch im Ort. Es könnten noch die Familien Fráter, Csanády, Sombory und Miskolczy erwähnt werden. Mit dem Namen von József Chernel, einem berühmten Grundbesitzer des Dorfes ist die Gründung des ersten Kindergartens verbunden. Mit dieser Institution war auch das Lebenswerk von Endre Szabó, dem ausgezeichneten Schriftsteller im Bereich der Pädagogik verbunden. Er gründete sogar eine Redaktion im Dorf und startete eine landesweit bekannte erziehungspädagogische Zeitschrift.
Die kalvinistische Schule von Álmosd gehörte zum Kollegium von Debrecen. Die Kirchen, besonders die kalvinistische, spielten eine große Rolle im Leben des Dorfes. Das große Ansehen und die guten kirchlichen Beziehungen der Grundbesitzer trugen dazu bei, dass viele Versammlungen der Kirche hier abgehalten wurden, besonders im 19. Jahrhundert. Im Dezember 1804 wurde hier unter der Leitung von Ézsaiás Budai das Ratio Institutionis von Álmosd verfasst, das im Unterrichtswesen des Kollegiums in Debrecen ein neues Kapitel eröffnete.
Nach dem Friedensabkommen von Trianon verlor Álmosd seine Bedeutung und wurde zu einem Grenzdorf. Die schlechten Straßen, das Fehlen der Eisenbahnverbindung, die große Entfernung von den Städten und nicht zuletzt die einseitige landwirtschaftlichen Produktion trugen dazu bei, dass die kulturell und geschichtlich bedeutende Ortschaft immer mehr in eine benachteiligte Situation geriet. In den 1950er Jahren begann eine abnehmende Tendenz in der Einwohnerzahl, die sich nach der Organisation der Landesproduktionsgenossenschaft beschleunigte.
Jahrhundertelang wurde Álmosd durch die ungünstigen Besitzverhältnisse charakterisiert. Nach der Leibeigenenbefreiung waren von dem etwa 8000 Morgen großen Gebiet 1117 im Besitz der Bauer, der Rest war das Allodium der Grundbesitzer. Die Ausgliederung erfolgte 1838. Bis in die 1900er Jahre wurde die dreigängige Ackerwirtschaft praktiziert. Jahrhundertelang spielte die Landwirtschaft, vor allem der Pflanzenanbau die maßgebende Rolle. Vor allem Weizen, Mais und Futterpflanzen wurden angebaut. Von dem 18. Jahrhundert an war auch der Tabakanbau bedeutend. Seit den 1960er Jahren spielt das Gemüse, besonders der Meerrettich eine große Rolle.
Das Naturschutzgebiet, die schöne Landschaft, die zahlreichen Baudenkmäler, darunter auch die spätmittelalterliche, mit einer befestigten Mauer umgebene Kirche, die klassizistischen Kurien der Familien Kölcsey und Miskolczy, die Bauernhäuser, die Ausstellungsorte, die Denkmäler und das die Volksarchitektur aufzeigende Ortsbild prädestinieren Álmosd dazu, ein wichtiger Punkt des Fremdenverkehrs in Bihar zu werden.